Wandance, © Coffee, Kodansha / Wandance Production Committee
Wandance, © Coffee, Kodansha / Wandance Production Committee
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Wandance – Wenn Tanzen zur Sprache wird

Es gibt Anime, die dich mitreißen, weil sie laut, bunt und überdreht sind – und dann gibt es Wandance.

Leise. Ehrlich. Und doch so voller Rhythmus, dass man fast vergisst zu atmen.

Ich erinnere mich noch, als ich den Trailer zum ersten Mal sah: kein bombastisches Opening, keine Superkräfte – nur ein Junge, der zögernd seine Schritte setzt, und ein Mädchen, das tanzt, als würde sie mit der Welt flirten. Seit dem 8. Oktober 2025 läuft Wandance exklusiv auf Disney+ – als Teil der Herbst-Season 2025, und ich verspreche dir: Das ist einer dieser Animes, die du nicht nur siehst, sondern fühlst.

Worum geht’s in Wandance?

Die Geschichte beginnt mit Kaboku Kotani, einem stillen Schüler, der unter einem Stottern leidet.

Er redet wenig, hält sich im Hintergrund – und genau deshalb wird sein erster Tanzmoment fast magisch.

Denn als er Hikari Wanda sieht – selbstbewusst, frei, voller Bewegung – spürt er, dass sie etwas kann, was er sich selbst nie erlaubt hat: sich ausdrücken, ohne Worte.

Er tritt dem Hip-Hop-Tanzclub seiner Schule bei, obwohl ihn alle für verrückt halten. Aber es ist dieser Mut, der ihn wachsen lässt. Mit jedem Beat, jedem Schritt, jeder schiefen Bewegung findet Kaboku ein Stück Selbstvertrauen.

Und Hikari? Sie bleibt nicht nur seine Inspiration – sie wird zu seinem Spiegel.

Wandance ist kein klassischer Sport-Anime. Es ist ein Jugenddrama über Sprache, Bewegung und das, was zwischen den Zeilen passiert – irgendwo zwischen Schüchternheit und Freiheit, Körper und Seele.

Die Produktion: Wenn MADHOUSE tanzt

Produziert wird Wandance von den Studios MADHOUSE (Death Note, Parasyte, One-Punch Man) und Cyclone Graphics.

Die Regie führt Michiya Katou, bekannt für das stilistisch brillante BEASTARS-Opening – eine gute Vorahnung, denn auch hier spielt Bewegung eine Hauptrolle.

Ein echtes Highlight: Die Choreografien stammen von Riehata, einer international gefeierten K-Pop-Choreografin, die schon mit BTS, TWICE und BoA gearbeitet hat.

Das merkt man sofort – die Tanzszenen sind kein Beiwerk, sondern pulsieren. Die Figuren bewegen sich mit realem Gewicht, mit Atem, mit Seele.

Ein kleines technisches Kunststück: Die Serie kombiniert klassisches 2D-Design mit CGI-basierten Tanzsequenzen, die an Motion-Capture-Aufnahmen erinnern. Das Ergebnis ist fließend, dynamisch, manchmal fast hypnotisch.

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Musik: Ein Soundtrack, der dich packt

Das Opening „Stare in Wonder“ stammt von der beliebten J-Pop-Gruppe BE:FIRST – energiegeladen, ein bisschen funky, und perfekt für die ersten Tanzschritte von Kaboku.

Das Ending „Wondrous“ von ELSEE dagegen ist ruhig, jazzig und gefühlvoll – genau das richtige Gegengewicht, wenn die Emotionen nachhallen.

Die Hintergrundmusik stammt von Größen der japanischen Jazz- und Dance-Szene wie Yujin Aramaki, Jazztronik und Shinichi Osawa – alles Namen, die man eher in Tokyoer Clubs erwartet als in einem Schul-Anime.

Interessant: Die Macher ließen für die Soundkulisse echte Turnschuhe auf Hallenböden aufnehmen, um den „echten“ Hip-Hop-Sound einzufangen – jedes Quietschen, jeder Schritt, jeder Atemzug wurde mit Mikrofonen eingefangen.

Das ist Liebe zum Detail, die man hört.

Veröffentlichung: Simulcast auf Disney+

Seit 8. Oktober 2025 läuft Wandance als Simulcast der Herbst-Season exklusiv auf Disney+ – wöchentlich mittwochs um 17:15 Uhr.

Die erste Folge gibt’s im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln, weitere Synchronfassungen sollen laut Disney folgen.

Die Serie ist aktuell in Deutschland, Österreich, Japan, Australien und weiteren Ländern verfügbar – und das ist bemerkenswert, denn Disney investiert seit Kurzem stark in Anime-Lizenzen (nach Tokyo Revengers und Phoenix: Eden17 der nächste Coup).

Der Manga: Der Ursprung des Rhythmus

Bevor es den Anime gab, war Wandance schon ein Geheimtipp unter Manga-Fans.

Autor und Zeichner Coffee (ja, wirklich nur „Coffee“) veröffentlicht die Reihe seit 2019 im Magazin Afternoon.

In Deutschland erscheint der Manga bei Manga Cult, bisher mit 12 Bänden, der 13. Band ist für Januar 2026 angekündigt.

Es ist ein Manga, der riecht nach Turnhalle, Schweiß und erster Liebe.

Und ja, das meine ich als Kompliment.

Die Panels sind voller Bewegung, Licht und Schatten – man spürt förmlich, wie sich die Figuren durch den Raum winden.

Tanzen wird hier zur Sprache, und Coffee gelingt es, etwas zu zeigen, das man eigentlich nicht zeichnen kann: Rhythmus.


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Warum du Wandance  sehen solltest

  • Weil es echte Emotionen zeigt – nicht überzeichnet, sondern menschlich.
  • Weil Tanz hier nicht Dekoration ist, sondern Selbstausdruck.
  • Weil du nach jeder Folge Lust bekommst, dich selbst zu bewegen.
  • Weil Disney+ damit endlich wieder zeigt, dass Anime dort mehr ist als nur Mainstream.

Charaktere im Spotlight

  • Kaboku Kotani – schüchtern, introvertiert, aber mit wachsendem Feuer. Sein Stottern macht ihn verletzlich, sein Tanz macht ihn stark.
  • Hikari Wanda – lebendig, unkonventionell, fast unantastbar. Sie tanzt nicht, um zu gefallen, sondern um zu leben.
  • Nana – das ruhige Mädchen aus dem Club, das Kaboku mit Feingefühl begleitet.
  • Kento – der selbstbewusste Tänzer, der Kaboku als Rivalen sieht – und vielleicht mehr in ihm erkennt, als er zugibt.

Visueller Stil: Bewegte Poesie

MADHOUSE hat einen Stil gefunden, der an moderne Indie-Filme erinnert. Warme Lichtquellen, körnige Texturen, wenig übertriebene Mimik – alles wirkt natürlich. Die Tanzszenen dagegen explodieren in Bewegung und Farbe. 3D trifft auf 2D, Streetstyle auf Kunst. Wenn Kaboku tanzt, zieht die Kamera um ihn herum, als würde sie selbst atmen. Wenn Wanda lacht, fängt der Anime diesen Moment ein, als wäre es der erste Sonnenstrahl nach einem langen Winter.

Kleine Symbolik-Kunde

Der Titel Wandance ist ein Wortspiel: „Wanda“ – der Name der Hauptfigur – und „Dance“.

Aber es steckt mehr drin: „Wand“ heißt im Englischen auch „Zauberstab“ – und genau das ist der Tanz hier: eine Magie, die heilt, ohne Worte zu brauchen.

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Q&A: Häufige Fragen zu Wandance

1. Wo kann ich Wandance sehen?

Exklusiv auf Disney+ als Simulcast der Herbst-Season 2025. Neue Folgen jeden Mittwoch um 17:15 Uhr.

2. Gibt es schon eine deutsche Synchronisation?

Noch nicht, aktuell läuft der Anime im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln. Eine Synchro ist jedoch geplant.

3. Wie viele Folgen wird Wandance haben?

Die erste Staffel umfasst voraussichtlich 12 Episoden. Eine zweite Staffel ist laut Gerüchten bereits in Planung.

4. Lohnt sich der Manga auch, wenn man den Anime schaut?

Unbedingt. Der Manga geht tiefer in die Gedankenwelt der Figuren und ist zeichnerisch schlicht beeindruckend.

5. Ist das wirklich ein Sport-Anime?

Jein. Wandance nutzt Tanz als Sport – aber es geht weniger um Wettbewerb, sondern um Selbstfindung, Freundschaft und die Kunst, sich selbst zu mögen.

Mein Fazit

Wandance ist kein lauter Anime. Aber er hallt nach. Er zeigt, dass Stärke nicht immer in Worten liegt – manchmal reicht ein Beat. Und vielleicht tanzt du nach der dritten Folge plötzlich durch dein Wohnzimmer, ohne zu wissen warum.

Weil dieser Anime genau das macht: Er befreit dich ein Stück weit von dir selbst.

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