Der Begriff „Chūnibyō“ stammt aus Japan und bedeutet wörtlich übersetzt „mittlerer Schüler-Syndrom“. Es bezieht sich auf eine Phase in der Adoleszenz, in der Jugendliche sich einbilden, übernatürliche Kräfte zu haben oder eine außergewöhnliche Identität anzunehmen.
Das Chūnibyō-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine lebhafte Fantasie und einen Hang zur Selbstdarstellung. Die Betroffenen neigen dazu, sich in einer anderen Welt oder einem Fantasieuniversum zu verlieren und ihre Alltagsrealität zu ignorieren. Oft entwickeln sie dabei eine übersteigerte Vorstellung von ihren Fähigkeiten und nehmen eine „coole“ oder „geheime“ Identität an.
In Anime und Manga wird das Chūnibyō-Syndrom oft als komisches oder unterhaltsames Element verwendet. Charaktere, die darunter leiden, können übertrieben heroische Gesten machen, fantasievolle Geschichten erzählen oder sogar magische Kräfte vortäuschen. Oft dienen diese Szenen dazu, humorvolle oder emotionale Momente zu erzeugen.
Es ist wichtig anzumerken, dass das Chūnibyō-Syndrom in der realen Welt als eine normale Phase des Erwachsenwerdens betrachtet wird. Es ist eine Form des Ausdrucks und der Selbstfindung während der Adoleszenz, die im Laufe der Zeit oft von selbst abklingt. In Anime und Manga wird es jedoch gerne als humoristisches Element verwendet, um die Zuschauer zu unterhalten und nostalgische Erinnerungen an die eigene Jugend zu wecken.